1887

OECD Multilingual Summaries

Education at a Glance 2013. OECD Indicators

Summary in German

Cover
Die komplette Publikation finden Sie unter:
10.1787/eag-2013-en

Bildung auf einen Blick 2013. OECD‑Indikatoren

Zusammenfassung in Deutsch

Ausbildung und Kompetenzen inmitten der Krise

Zwischen 2008 und 2011 kletterten die Arbeitslosenquoten in den meisten der in der diesjährigen Ausgabe von Bildung auf einen Blick erfassten Ländern steil nach oben und verharrten seither auf hohem Niveau. Junge Menschen wurden durch Arbeitslosigkeit oder Unterbeschäftigung besonders hart von der weltweiten Rezession getroffen. 2011 betrug der durchschnittliche Anteil der 15‑ bis 29‑Jährigen, die weder in Beschäftigung noch in Bildung oder Ausbildung waren, im OECD‑Raum 16%; bei den 25‑ bis 29‑Jährigen lag der entsprechende Anteil bei 20%. In manchen Ländern sind die Zahlen deutlich höher, wobei mehr als jeder Dritte der Altersgruppe 25‑29 Jahre weder in Beschäftigung noch in Bildung oder Ausbildung war (Indikator C5). Diese jungen Menschen sind gezwungen, einen sehr hohen Preis für eine Krise zu zahlen, die sie nicht verursacht haben, mit langfristigen Folgen für ihre Kompetenzen, Arbeitsmoral und soziale Integration.

Eine gute Ausbildung ist nach wie vor wertvoll

Das Bildungsniveau hat enorme Auswirkungen auf die Beschäftigungsfähigkeit, und die Krise hat diesen Effekt noch weiter verstärkt. Im Durchschnitt der OECD‑Länder waren im Jahr 2011 4,8% der Personen mit Tertiärabschluss arbeitslos, wohingegen dies bei Personen ohne Sekundarschulabschluss auf 12,6% zutraf. Zwischen 2008 und 2011 vergrößerte sich die Arbeitslosigkeitslücke zwischen Personen mit niedrigem Bildungsniveau und Personen mit hohem Bildungsniveau: In allen Altersgruppen erhöhte sich die Arbeitslosenquote der Geringqualifizierten um nahezu 3,8 Prozentpunkte, wohingegen die der Hochqualifizierten lediglich um 1,5 Prozentpunkte stieg (Indikator A5).

Jungen Menschen bietet eine gute Ausbildung selbst in Zeiten der Krise eine wertvolle Versicherung gegen mangelnde Berufserfahrung: In den OECD‑Ländern waren 2011 im Durchschnitt 18,1% der 25‑ bis 34‑Jährigen ohne Sekundarschulabschluss arbeitslos, verglichen mit 8,8% der 55‑ bis 64‑Jährigen. Bei den 25‑ bis 34‑Jährigen mit Tertiärabschluss waren im Durchschnitt 6,8% arbeitslos, verglichen mit 4% der 55‑ bis 64‑Jährigen mit demselben Bildungsniveau (Indikator A5).

Auch wenn zahlreiche Faktoren für die Kapazität eines Landes eine Rolle spielen, den Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in Krisenzeiten einzudämmen, ist die Art und Weise, wie die institutionellen Strukturen zwischen Bildung und Arbeit den Übergang in Beschäftigung fördern, vielleicht einer der wichtigsten. Länder, die einen über dem Durchschnitt (32%) liegenden Anteil an Absolventen von Berufsbildungsprogrammen aufweisen, z.B. Deutschland, Luxemburg, Österreich und die Tschechische Republik, waren allesamt in der Lage, den Anstieg der Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe auf unter 8 Prozentpunkte zu beschränken. Umgekehrt verzeichneten Länder wie Griechenland, Irland und Spanien, in denen weniger als 25% der jungen Erwachsenen einen beruflichen Sekundarstufe‑II‑Abschluss erwerben, einen Anstieg der Arbeitslosenquote der 25‑ bis 34‑Jährigen, die lediglich über einen Sekundarschulabschluss verfügen, um 12 Prozentpunkte und mehr (Indikator A1 und A5).

Der Zusammenhang zwischen Ausbildung und Verdienst ist nach wie vor stark

Das Bildungsniveau beeinflusst nicht nur die Beschäftigungsfähigkeit, sondern hat auch einen Effekt auf das Arbeitsentgelt. Im Durchschnitt beträgt das relative Erwerbseinkommen von Erwachsenen mit Tertiärabschluss mehr als das 1,5‑Fache dessen von Erwachsenen mit Sekundarstufe‑II‑Abschluss, wohingegen Personen ohne Sekundarstufe‑II‑Abschluss im Durchschnitt 25% weniger verdienen als diejenigen, die den entsprechenden Abschluss erworben haben. Die Krise hat diesen Lohnabstand vergrößert: Die durchschnittliche Differenz zwischen den Erwerbseinkommen Geringqualifizierter und Hochqualifizierter betrug 2008 im Durchschnitt der OECD‑Länder 75% und stieg 2011 auf 90% (Indikator A6).

Der Lohnabstand zwischen Personen mit niedrigem und Personen mit hohem Bildungsniveau steigt in der Regel mit zunehmendem Alter – ebenso wie der Einkommensvorteil auf Grund der Tertiärbildung. Ohne Sekundarschulbildung erzielen 25‑ bis 34‑Jährige im Durchschnitt 80% des Verdiensts ihrer Kollegen mit einem Sekundarschulabschluss, 55‑ bis 64‑Jährige, die keinen Sekundarschulabschluss erworben haben, verdienen jedoch nur 72% dessen, was gleichaltrige Arbeitskräfte mit Sekundarschulabschluss beziehen. 25‑ bis 34‑Jährige mit Tertiärabschluss verdienen im Durchschnitt wiederum 40% mehr als ein gleichaltriger Erwachsener, der lediglich einen Sekundarschulabschluss erworben hat, wohingegen 55‑ bis 64‑Jährige 76% mehr verdienen (Indikator A6). Ein Hochschulabschluss zahlt sich langfristig eindeutig aus.

Sonstige Ergebnisse

  • 2011 besuchten im Durchschnitt der OECD‑Länder 84% der 15‑ bis 19‑Jährigen eine Bildungseinrichtung, und der Anteil der in Ausbildung befindlichen 20‑ bis 29‑Jährigen stieg von 22% im Jahr 2000 auf 28% im Jahr 2011 (Indikator C1). In der Folge erhöhte sich der Anteil der Erwachsenen mit einem Tertiärabschluss im Zeitraum 2000‑2011 um über 10 Prozentpunkte. In den OECD‑Ländern verfügten im Jahr 2011 39% der 25‑ bis 34‑Jährigen über einen Tertiärabschluss (Indikator A1, A3 und A4).
  • Auch die Lehrkräfte wurden von der Krise in Mitleidenschaft gezogen. Zwischen 2000 und 2011 stiegen die Gehälter der Lehrkräfte in den meisten Ländern, für die Daten vorliegen, in realer Rechnung. In manchen Ländern wurden die Gehälter der Lehrkräfte zwischen 2009 und 2010 infolge der staatlichen Sparmaßnahmen, die in Reaktion auf den Wirtschaftsabschwung verhängt wurden, jedoch entweder gekürzt oder eingefroren. Aber selbst in den besten Zeiten können die Gehälter der meisten Lehrkräfte nicht mit den Gehältern ähnlich ausgebildeter Arbeitskräfte in anderen Bereichen mithalten (Indikator D3).
  • Die meisten Kinder in den OECD‑Ländern beginnen ihre formelle Schullaufbahn heute deutlich vor Vollendung des 5. Lebensjahrs. Im OECD‑Raum nehmen acht von zehn 4‑Jährigen (82%) an Programmen der frühkindlichen Bildung teil, während in Belgien, Frankreich, Island, Italien, Norwegen, Schweden und Spanien die Bildungsteilnahme ab dem Alter von 3 Jahren die Regel ist (über 90%) (Indikator C2).
  • Aus den Daten geht darüber hinaus die Beliebtheit des Auslandsstudiums hervor, insbesondere bei Studierenden aus Asien. 2011 waren 4,3 Millionen Studierende im Tertiärbereich in Studiengängen außerhalb des Landes ihrer Staatsangehörigkeit (des Herkunftslandes) eingeschrieben. Australien, das Vereinigte Königreich, die Schweiz, Neuseeland und Österreich weisen in absteigender Reihenfolge den größten Anteil an internationalen Studierenden im Tertiärbereich auf. Die Zahl der in den OECD‑Ländern eingeschriebenen ausländischen Studierenden im Tertiärbereich war nahezu dreimal so hoch wie die Zahl der Bürger der OECD‑Länder, die im Ausland studierten (Indikator C4).
  • Erstmals wird in Bildung auf einen Blick 2013 der Zusammenhang zwischen Bildung und zwei sozialen Entwicklungen untersucht: Fettleibigkeit und Rauchen. Wie vielleicht nicht besonders überrascht, lassen die Daten darauf schließen, dass Erwachsene mit höherer Bildung mit geringerer Wahrscheinlichkeit fettleibig sind oder rauchen als diejenigen mit niedrigerem Bildungsstand (Indikator A8).

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

Die Wiedergabe dieser Zusammenfassung ist unter Angabe der Urheberrechte der OECD sowie des Titels der Originalausgabe gestattet.

Zusammenfassungen in Drittsprachen enthalten auszugsweise Übersetzungen von OECD-Publikationen, deren Originalfassungen in englischer und französischer Sprache veröffentlicht wurden.

Sie sind unentgeltlich beim Online-Bookshop der OECD erhältlich unter Bookshop www.oecd.org/bookshop

Wegen zusätzlicher Informationen wenden Sie sich bitte direkt an die OECD Rights and Translation Unit, Public Affairs and Communications Directorate unter: [email protected] oder per Fax: +33 (0)1 45 24 99 30.

OECD Rights and Translation unit (PAC)
2 rue André-Pascal, 75116
Paris, France

Besuchen Sie unsere Website www.oecd.org/rights

OECD

Die komplette englische Fassung erhalten Sie bei OECD iLibrary!

© OECD (2013), Education at a Glance 2013. OECD Indicators, OECD Publishing.
doi: 10.1787/eag-2013-en

This is a required field
Please enter a valid email address
Approval was a Success
Invalid data
An Error Occurred
Approval was partially successful, following selected items could not be processed due to error